Das tägliche Einerlei

Das tägliche Einerlei,
ein ständiges Kleinerlei,
in dem ist doch keinerlei…
Leben…
Denke ich und lebe doch.
Wasche und kämme mich immer noch jeden Morgen,
sehe keine Veränderungen in meinem Gesicht,
außer manchmal rapider, aber vorübergehender Bläße
nach durchzechten Nächten.
Gehe aus der Tür und kehre zurück,
mehrmals täglich, doch was geschieht
oder bemerke ich es nicht mehr…

Das tägliche Einerlei,
ein ständiges Kleinerlei,
in dem bleibt doch keinerlei…
Liebe…
Denke ich und liebe doch.
Sehne und Suche immer noch Zuspruch und Wärme.
Menschen haben so viele Gesichter und so verborgene,
daß ich sie kaum mehr erkenne.
Noch berühre ich sie, rede mit ihnen und versuche
die gebrochenen Facetten in ein Bild zu fügen,
was selten gelingt und mich deprimiert,
oder bemerke ich es nicht mehr…

Das tägliche Einerlei,
ein ständiges Kleinerlei,
in dem sind doch keinerlei…
Träume…
Denke ich und träume doch.
Wünsche und ahne immer noch die Chance eines echten Glücks,
so was wie eine bessere Welt, in der wir uns nicht mehr gegenseitig
auf die Füße treten, etwas für die Kleinen und Schwachen tun.
Viele Ziele verplane ich in meinem Kopf, bin doch anders und unangeglichen,
oder bemerke ich es nicht mehr…

Das tägliche Einerlei,
ein ständiges Kleinerlei,
in dem keinerlei…
Ja, was nur…
Wasche und kämme, sehne und suche, wünsche und ahne, falle und
falle, oder bemerke ich es nicht mehr…